Stress und Burnout
Burnout ist kein klar definiertes Krankheitsbild, sondern nach Meinung vieler Ärzte und Therapeuten, ein Entwicklungsprozess, der über eine lange Zeit in typischen Phasen verläuft und sich dennoch bei jedem Menschen auf individuelle Weise ausdrückt. Christian Schopper spricht hier von einem „Infarkt der Seele“, wenn der Zustand der inneren Erschöpfung – des Ausgebrannt-Seins – erreicht ist, weil die Entwicklung nicht erkannt und keine geeigneten Maßnahmen dagegen ergriffen wurden
Burnout geht mit erheblichem subjektivem Leiden, gesundheitlichen Problemen und einer reduzierten Arbeitsleistung einher und stellt somit einen erheblichen Risikofaktor für eine sich entwickelnde Depression dar. Der Prozess beginnt meist mit harmlos wirkenden Warnsignalen, so wie sie auch bei starkem Stress vorübergehend auftreten können. Beim Burnout nehmen jedoch Zahl und Intensität der Symptome immer mehr zu, bis zum völligen Zusammenbruch und dem Verlust der Arbeitsfähigkeit.
Jeder Mensch drückt Burnout auf seine individuelle Art und Weise aus. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Schwindende Energien
- Angstgefühle
- Körperliche Symptome (z.B. Schlafstörungen, Verspannungen, Müdigkeit)
- Gefühl des beruflichen Versagens
- Verlust des Vertrauens in eigene Fähigkeiten
- Reduzierte Belastbarkeit
- Regenerationszeiten werden immer länger
Gerade in den Anfangsphasen des Burnout findet bei den Betroffenen meist eine Fehleinschätzung des eigenen Zustandes statt, weshalb sie leider erst spät um Hilfe suchen, obwohl man zu diesem Zeitpunkt in wenigen Sitzungen eine Umkehr des eingeschlagenen Weges erreichen und dem Betroffenen und seinen Angehörigen u.U. viel Leid ersparen könnte.
Am häufigsten wird Burnout im Zusammenhang mit beruflicher Belastung genannt und gerade hier kann die Kognitive Verhaltenstherapie ansetzen. Berufliche Arbeit nämlich kann gleichermaßen eine überaus starke Quelle verschiedenster Ressourcen sein, aber ebenso zur Qual werden und erhebliches Leid verursachen. In vielen Fällen aber reicht es schon aus, wenn den Menschen, die sich auf dem Weg in ein Burnout befinden, dies bewusst gemacht und mit ihnen gemeinsam entsprechende Möglichkeiten erarbeitet werden, diesen Weg rechtzeitig zu verlassen.
Im Rahmen der Kognitiven Verhaltenstherapie gilt es zunächst herauszufinden, welche Stressoren im Wesentlichen für die psychische Belastung ursächlich sind und zu analysieren, in welchem Maße sie den Betroffenen belasten, denn nicht alle Stressoren sind in gleicher Weise „schädlich“. Es gibt eine ganze Reihe von Stressoren, die unser Leben beeinflussen und auf die wir selbst keinen unmittelbaren Einfluss nehmen können, den Umgang mit diesen Stressoren aber können wir ändern, d.h. Stressvermeidung, Stressbewältigung und Stressabbau.
Gemeinsam mit dem Betroffenen kann ein Plan mit konkreten Schritten erarbeitet werden, die dann auch im Alltag erprobt werden müssen, denn nicht jede Idee führt auch gleich zum Ziel. Auf dem Weg zu dem ganz großen Ziel „frei von Stress zu sein“ sollte dabei ein Weg der kleinen Schritte gewählt werden. Dies bedeutet es sollten Zwischenziele formuliert werden, die gerade zu Beginn zu leichter erreichbaren Erfolgserlebnissen führen.
Ändere, was zu ändern ist,
akzeptiere, was nicht zu ändern ist,
und unterscheide zwischen beidem sorgfältig!